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Herausforderungen meistern bevor sie Stress verursachen

Wo erreiche ich Sie gerade in Ihrem Leben? Damit meine ich nicht, ob Sie gerade im Stau stehen oder ein Buch lesen. Damit meine ich welche Lebensrolle Sie gerade einnehmen. Ob Sie Vorgesetze sind oder Vater, Läuferin oder Coach.


In unserem Leben nehmen wir unterschiedliche Rollen ein. Rollen als Privatperson wie Freundin, Vater oder Sportler. Berufsrollen, wie Arbeitskollege, Ausbildnerin oder Teamleiter.


Zusätzlich nehmen wir auch individuelle Rollen ein. Rollen, die geistiger, körperlicher oder emotionaler Natur sind. Und diese Rollen kommen häufig zu kurz, weil wir ja schon viel Zeit für die übrigen Rollen und die übrigen Menschen einsetzen.

Die Herausforderung ist, all diese Rollen unter einen Hut zu bringen und dabei selbst nicht zu kurz zu kommen. Hier noch «rasch» Ja gesagt, das noch «kurz» geregelt - und bevor wir uns versehen, sind wir gestresst oder gar überfordert.


Mit am meisten Zeit wenden wir für unsere Berufsrollen ein. Viele von uns sehen Ihre Arbeitskollegen häufiger als den eigenen Partner. Und selbst wenn wir dann am Abend, am Wochenende oder gar in den Ferien Zeit für uns hätten, verwenden wir diese, um Emails zu checken oder für den Chef oder die Mitarbeitenden erreichbar zu sein.


Ähnlich verhält es sich mit den privaten Rollen. Wir wollen, wenn wir schon mal «Freizeit» haben, etwas unternehmen, soziale Kontakte pflegen und Dinge erleben. Und bevor wir uns versehen, wissen wir gar nicht mehr, wann welche Rolle endet und wo die nächste anfängt.


Es geht nicht darum, zu beurteilen, ob das gut oder schlecht ist, wir das Brauchen oder uns das überfordert. Das muss jeder mit sich selbst vereinbaren. Aber es geht darum, sich bewusst zu werden, was das in uns auslöst, welche Konsequenzen das haben kann und wie wir damit umgehen können, ohne selbst daabei auf der Strecke zu bleiben.


Denn nur allzu schnell kämpfen wir mit Schlafstörungen, Verdauungsproblemen oder chronischen Kopfschmerzen. Oder ganz einfach gesagt: fühlen wir uns gestresst! Gestresst, weil wir mehr Anforderungen haben, als der Tag Stunden hat.


Stress ist gemäss WHO schon in Kürze der grösste Krankheitsverursacher des 21. Jahrhunderts. Aber Stress ist nicht nur schlecht. Stress entwickelt uns weiter, lässt uns an Herausforderungen wachsen und uns die nächste Aufgabe leichter bewältigen.

Diesen Prozess nennen wir Allostase. Er beschreibt wie der Körper in Anforderungssituationen durch physiologische und psychologische Verhaltensänderungen eine - auch zukünftige Anforderungen einbeziehende - Stabilität aufrechterhält. Oder anders gesagt, Sie können viel mehr als Sie denken. Sie können deutlich besser mit den Herausforderungen des Alltags umgehen als Sie sich zutrauen.


Denken Sie immer daran: «Die Dinge sind kaum je gut oder schlecht; erst unser Denken lässt sie so werden.»


Mentaltraining und Stressprävention kennen viele Techniken und Hilfsmittel, um sich die Mechanismen bewusst zu machen und damit umzugehen. Neben dem Wissen geht es darum wann immer möglich in der eigenen Mitte zu bleiben. Denn sind wir im Gleichgewicht, sind wir achtsam und entscheiden intuitiv richtig. Dann wird ein Stressor eher als spannendes Abenteuer denn als ängstigende Herausforderung gesehen. Ergänzend dazu sind Techniken hilfreiche, die uns rasch wieder in unsere Mitte zurück bringen, wenn wir mal unsere Ruhe verloren haben.

Um zu wissen welche Anforderungen an mich gestellt werden können, muss ich mir über meine Rollen und Werte bewusst werden. Das verhindert ein inneres unbewusst auftretendes Unzufriedenheits- und Unsicherheitsgefühl.


Wir alle kennen diese innere Unruhe, wenn irgendetwas nicht stimmt, wir aber nicht in Worte fassen können was es ist. Das kommt häufig in uns auf, wenn wir eine Existenz leben, die nicht mit unseren Werten übereinstimmt oder wir Rollen ausfüllen, die uns nicht gut tun. Wenn wir uns also unserer Werte und Rollen bewusst werden, wissen wir, wenn etwas dem entgegen läuft oder uns nicht gut tut.


Dazu kommt der Zeitaspekt. Unzufriedenheit, Überforderung und Unsicherheit hat nicht nur mit Wissen und Bewusstsein zu tun, sondern auch mit den anfallenden Aufgaben und der zur Verfügung stehenden Zeit. Diese können wir nicht immer bestimmen. Wir können aber bestimmen wie wir unsere Zeit nutzen.


Hierfür gibt es viele grossartige Zeitmanagement- und Planungstools. Wichtig ist, dass diese aufeinander abgestimmt sind. So behalten wir die Übersicht und sparen Zeit. Je nach dem erfordert das eine Jahres-, Semester-, Wochen- und / oder Tagesplanung. Ob sie die 25'000 $ Methode, die A.L.P.E.N Methode oder welche auch immer nutzen, ist Geschmackssache. Wichtig ist jedoch, dass Sie alle Aspekte wie die Grundplanung oder Priorisierung (bspw. mit der Eisenhowermethode) berücksichtigen aber auch Mut zur Lücke haben. Denn wenn Sie möglichst allen Bereiche der Aufgaben Aufmerksamkeit schenken, gibt es nur wenige Ausreisser, die Sie drausbringen können.

Weiters ist entscheidend das Sie sich abgrenzen und entspannen können. Wenn Sie ständigen Anforderungen und Energiefressern ausgesetzt sind, ist es wichtig dem etwas entgegen zu setzen.


Sonst riskieren Sie, nicht mehr in Ihrer Mitte ruhen zu können oder Ihren Energielevel auf 0 sinken zu lassen und damit ausgebrannt und verspannt zu sein.


Ob sie hierfür meditieren, ein gutes Buch lesen oder Yoga machen spielt keine Rolle. Konzentrieren Sie sich auf Betätigungen, die Ihnen gut tun. Planen Sie diese aber bewusst ein, um damit zu verhindern, dass sich Ihr Stresstopf peu à peu bis zum Überlaufen füllt und dies dann negativen Einfluss auf Ihre Gesundheit hat.


Natürlich ist es am besten in Homöostase (Gleichgewicht) zu bleiben und gar nicht erst aus der Mitte zu kommen. So bleiben Sie entspannt und Stressoren bleiben aussen vor. Allerdings sind wir den ganzen Tag mit den unterschiedlichen Personen und Herausforderungen konfrontiert, die uns schon manchmal die Nerven verlieren lassen.


Darum ist eine Abgrenztechnik als Notfallplan eine sinnvolle Ergänzung zur Entspannung. Wenn es uns schon nicht immer gelingt im Gleichgewicht zu bleiben, ist es wichtig rasch wieder unser Gleichgewicht zu finden, sollten wir es einmal verlieren. Ansonsten geht zu viel Energie, die wir besser anderweitig nutzen.


Nach einem störenden oder stressenden Ereignis dauert es meist zu lange, bis wir wieder in einen optimalen Mentalzustand kommen. Um das zu verhindern bietet sich die 30er Methode an. Dabei geht es darum sich rasch abzureagieren, sich umgehend wieder zu zentrieren und zu fokussieren, um dann gleich wieder bereit zu sein.


30er Technik daher, weil es darum geht 3 x 10 Zeiteinheiten für die Verarbeitung einzusetzen. Die Länge der Einheiten sind davon abhängig wie viel Zeit Sie zur Verfügung haben und ist nicht so relevant. Viel relevanter ist, dass jede Einheit gleich lang ist.


Da es uns, wenn wir ausreichend Zeit zur Verfügung haben, leichter fällt uns abzureagieren, nachfolgend ein Beispiel für eine rasche Lösung.


Stellen Sie sich vor ein Geschäft ging bachab oder ein Mitarbeiter setzt nicht Ihre Vorgaben um. Solche Erlebnisse machen es nicht einfach konzentriert zu bleiben. Das hat zur Folge das wir durch den erlebten Ärger einen falschen Fokus haben, und dadurch negativ oder abgelenkt sind.


Mit der 30er Methode reagieren Sie sich in einem ersten Schritt 10 Zeiteinheiten ab, in diesem Beispiel 2 Sekunden, in dem Sie Ihre Bein- und oder Armmuskulatur fest anspannen.


Dann zentrieren Sie sich weitere 10 Zeiteinheiten, also 2 Sekunden mit tief Ein- und Ausatmen, um sich wieder zu zentrieren.


Abschliessend fokussieren Sie sich weitere 10 Zeiteinheiten, 2 Sekunden, auf das Hier und Jetzt und die nächsten anfallenden Arbeiten, damit sie gleich wieder bereit sind für was da kommen mag.

Mit dem Bewusstsein über die Abläufe, Techniken, die Sie in Ihrer Zeitplanung oder Entspannung unterstützen und nicht zu Letzt durch Notfallpläne welche Sie rasch wieder in einen optimalen Mentalzustand bringen, haben Sie Rüstzeug um die Herausforderungen des Alltags spielend zu meistern.


Natürlich beinhaltet dieser Text lediglich eine grobe Übersicht all Ihrer Möglichkeiten, um Ihnen eine Idee zu geben was alles möglich ist und welche Bewältigungsmethoden es gibt. Sollten Sie diese Engpässe intensiver begleiten oder Sie persönliche Unterstützung benötigen, lade ich Sie gerne zu einem unverbindlichen Informationsgespräch ein (unter https://www.zwickycoaching.ch/termin-vereinbaren).


Denn für eine nachhaltige Verbesserung sind zwei Punkte besonders wichtig. Einerseits Detailwissen über die Techniken, Inhalte und Hintergründe andererseits es zu TUN, anhaltend, jeden Tag. Denn nur Wissen kombiniert mit Training bringt wirkliche Verbesserungen.


In diesem Sinne hoffe ich, Ihnen mit meinen Ausführungen Inspiration und Hilfe geboten zu haben, um besser mit Ihren Herausforderungen umzugehen.


Ihr Markus Zwicky

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